TFM und Kutschersitz

Der Kutschersitz im therapeutischen Kontext ist wohl jedem Asthma-Patienten hinlänglich bekannt, öffnet er durch diese Haltung den Brustkorb und lässt eine bessere Atmung zu.
Creative Healing bettet diese Sitzhaltung in einen anderen Kontext ein: Da Begründer Joseph B. Stephenson am Tag wohl bis zu 70 Menschen behandelte, machte er sich diese Körperhaltung zunutze, um seine Heilbehandlungen für ihn möglichst energiesparend und im Sitzen durchzuführen.

Als TFM-Therapeutin sitzt Du für diese spezielle Haltung auf einen Hocker mit flacher Sitzfläche. Deine Füße sollten bequem und flach auf dem Boden stehen, damit Dein Beckenboden entspannt ist. Achte auf einen 90-Grad-Winkel.
Sofern Deine Unterschenkel dafür zu kurz sein sollten, kannst Du entweder die Beine Deines Schemels um diese Höhe kürzen – Du legst Dir ein flaches Kissen unter die Fußsohlen.

Sitzhaltung: Kutschersitz

Der Kutschersitz wird in der TFM und im Creative Healing als Sitzposition und Therapie-Position bei folgenden Einheiten genutzt:

  • Grundbehandlung des Beckens (siehe auch TFM-Buch mit
    Beckenöffnung (#1)
    Beckendrainage (#2)
    Cauda-Equina-Griff (#3) und
    Entstauung des Kreuzbeins (#4)
  • Entlastung der geraden Rückenmuskulatur
  • Hämorrhoidal-Behandlung

Je nachdem, wie die Arme oder Ellenbogen auf dem Oberschenkel platziert werden, ergibt sich der jeweilige Griff aus der Körpermechanik:

Flach auf dem Oberschenkel abgelegte Hände im Cupping üben einen vom Druck her gleichmäßige Cupping-Streichung aus, indem die Therapeutin ihre Knie auseinander fallen läßt. Die Bewegung führt den Griff.

Ist der Ellenbogen auf dem Oberschenkel kurz oberhalb der Kniescheibe aufgestellt, fungiert er gleichzeitig für den geführten Griff als Hebel. Bei diesen Hebelgriffen arbeitet die Therapeutin jeweils „passiv“ im Gewebe. Hierbei wird auf die natürliche Abwehrspannung der Gewebe geachtet.

Beide Armpositionen helfen der Therapeutin dabei, die geführten Griffsequenzen möglichst angenehm für den Patienten und energieschonend für sich selbst durchzuführen.

Es bedarf ein wenig Koordination, um die Griffe sicher zu beherrschen, aber wenn dies (nach kurzer Zeit) gelingt, sind die Beckenbehandlungen ein Kinderspiel.

Creative Healing Behandlung im Sitzen

Durch eine ebenfalls sitzende Position des Patienten / Klienten wird zum einen die Schwerkraft bei der Durchführung einzelner Massageeinheiten genutzt. Zum anderen ist Stephenson der Auffassung, dass durch das Sitzen die Wirbelsäule optimal mit Life Force versorgt wird.

Auch hier wird im Creative Healing ein einfacher Hocker mit flacher Sitzfläche gefordert: nur so kann sichergestellt werden, dass die Sitzbeinhöcker des Patienten beide aufliegen und die durchgeführten Massage-Einheiten durch eine gewölbte Sitzfläche nicht gegen das Erreichen eines geraden Beckenstandes arbeiten.

 

 

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