60 Minuten und die TFM-Behandlung

Zum „kleinen Einmaleins der TFM“ (TFM-Buch S. 136f.) gehört auch eine maximale Behandlungszeit von 60 Minuten.
Absolventinnen, die nach dem Kurs direkt ins Tun kommen, halten sich (das zeigt die Erfahrung) zunächst strikt an die in ihrem Skript aufgeführten Behandlungs-Schemata, bis sie Erfahrung mit der TFM und ihren Behandlungsmodulen gesammelt haben und über die Anwendung der 4 Prinzipien mehr über die Wirkrichtung der einzelnen Handgriffe und Module erfahren und erfühlt haben.

Weniger ist mehr.

Bei allen „Baustellen“, die eine Patientin so zu haben vermag und in der Anamnese aufzählt ist es für die Behandlerin wichtig, diese zu erkennen, sie einzuordnen und in der daran anschließenden Behandlung einen Schwerpunkt und Fokus zu setzen.
  1. Der aktuelle (!) Arbeitsauftrag steht im Vordergrund.
  2. Es gilt hierbei immer: Akut vor chronisch.
  3. Die Prioritisierung auf einzelne Symptome wird gemeinsam mit der Patientin festgelegt.
  4. Grundbehandlungen – allen voran die Lymphatische Grundbehandlung –  dienen (wie der Name schon sagt) als Basisbehandlungen für etwaig anschließende Organbehandlungen.
  5. Folge dem Behandlungsflow.
  6. Die Behandlungszeit steckt einen ersten Rahmen.
  7. Work smart – not hard.
  8. Es gibt keine „besonders gute“ TFM-Behandlung.
Als Therapeutin kann ich also durch meinen Behandlungsaufbau entscheiden, welchen Schwerpunkt ich in der jeweiligen TFM-Behandlung setzen möchte.

Arbeitsauftrag bei der TFM-Behandlung

Was kann bei einer TFM-Behandlung im Vordergrund stehen?
Rom wurde nicht an einem einzigen Tag erbaut! Niemand (ausser vielleicht das Behandler-Ego) erwartet eine Spontanheilung von Dir und dass Du alle Beschwerden auf einmal auslöschst!!
Daher: Höre in der Anamnese (auf allen Ebenen) genau hin, welche Themen Deine Patientin Dir in den Auftrag gibt.
Für eine initiale Behandlung bieten sich also die 3 Grundbehandlungen – inklusive der 3 Übungen im Anschluss daran – an. Damit verschaffst Du dir als Behandlerin einen sehr guten Überblick über den Gewebszustand und die Temperaturverteilung und bereitest die Gewebe entsprechend auf eine nächste Behandlung vor.

Akutgeschehen

Hierzu zählen Schmerzen aller Art (Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Mensschmerzen, Hexenschuss, etc.), Beckenschiefstand, Beckenrotation, Übelkeit, Entzündungen.
Es ist zunächst abzuwägen, ob wir vor der Behandlung im Zuge unserer Sorgfaltspflicht noch ein bildgebendes Verfahren benötigen. Generell kann der Patientin jedoch das I. Prinzip an die Hand gegeben werden.
Bei Fieber nehmen wir Abstand einer manuellen Behandlung, da der Körper nicht zusätzlich zu seinem Infekt auch noch die durch die Behandlung gegebenen Stimuli verarbeiten kann!

Chronizität  und die TFM-Behandlung

Gerade bei chronischen / chronifizierten Leiden solltest Du nicht zu euphorisch an die Gewebe herantreten. Bei verschlacktem und übersäuerten Gewebe steht der Fokus auf Entsäuerung/Entschlacken/Entgiftung im Vordergrund. Allerdings musst Du hierbei darauf achten, dass Du dem Körper Deiner Patientin nicht zuviel auf einmal zumutest, denn alles, was Du mit den sanften Streichungen aus den Geweben löst, möchte auch abtransportiert werden.

Als Beispiele seien genannt: Hormonelle Disbalance, die Verdichtungskrankheiten (siehe auch TFM-Buch S. 139), Bluthochdruck, etc.

Der gesunde Menschenverstand

Bei allem Denken, Sondieren, Analysieren, Interpretieren: als Behandlerin sollte NIE Dein gesunder Menschenverstand außen vor gelassen werden.

Dein Wissen, die persönlichen Erfahrungen, die Du im Laufe der Zeit gesammelt hat, die Bereitschaft mit Deinem Gegenüber gemeinsam eine Strecke SEINES Weges hin zur Lösung zurückzulegen und auch Dein Bauchgefühl können Dich leiten.

Die „magischen 60 Minuten“

„Meine Zeit steht in Deinen Händen.“
Psalm 31
Indem Du im Vorfeld einen Schwerpunkt für Deine Therapiestunde setzt, gelingt es Dir, maximalst 60 Minuten als Behandlungszeit einzuhalten.
Bedenke bei allem, was Du tust: Du möchtest durch die Anwendung der 4 Prinzipien, den Grundbehandlungen und Organbehandlungen das System Deines Gegenübers in den Fluss bringen, Blockaden lösen und im Tempo Deines Patienten/Klienten agieren.
Egal, ob Du 5 Minuten oder eine Zeitstunde ausschöpfst – das System Deines Gegenübers sollte die Möglichkeit haben, aber Deine Impulse zu reagieren. Sei achtsam auf die vegetativen Zeichen Deines Patienten und handle entsprechend.
Hier noch ein Tip aus der täglichen Praxis:

Durch das Anleiten einzelner Module kann die Behandlungszeit für zukünftige Behandlungen gekürzt werden. Beispiele hierfür sind: Gonadenbehandlung (TFM-Buch S. 108), Leber #1 (TFM-Buch S. 124), die 3 Übungen, die Du Deiner Patientin im Anschluss an die Sitzung anleitest und ihr in Papierform als tägliche „Hausaufgabe“ mitgibst.

Lies hier weitere Beiträge im TFM-Magazin