Das Kreative im Creative Healing

Creative Healing – wörtlich übersetzt: „kreatives Heilen“ wurde vom Engländer Joseph B. Stephenson ins Leben gerufen.

Kreativ sind an der Methode, der auch die Therapeutische Frauen-Massage (TFM) angehört, die Visualisierungen, derer sich die Therapeutin bedient, um die manuelle Technik zu komplettieren.

Die 4 Prinzipien des Creative Healing

4 Prinzipien_Hormonmassage

Bereits seine 4 Prinzipien, mit denen Hilfe er die Life Force des Menschen wieder in den Fluss bringt, sind kreativ.

Temperaturunterschiede weisen auf die Blockade hin – daher gilt es, diese auszugleichen (1. Prinzip).

Sanfte, gleichförmige und wiederholte Streichungen öffnen Drainagekanäle (2. Prinzip), über die die Life Force sich ihren Weg suchen kann. Auch durch kreisförmige Bewegungen gelöste Kongestionen (3. Prinzip) können darüber abfließen.

Indem Körpersubstanz in eine für sie bessere Lage versetzt wird (4. Prinzip), werden Gewebe und Organe wieder besser versorgt und sind folglich vitaler.

Viele Methoden arbeiten mit inneren Bildern

Es gibt viele wunderbare Methoden, die mithilfe von Visualisierungen, Körperreisen und inneren Bildern arbeiten.
Stephenson jedoch hat mit seiner Methode des Creative Healing etwas Einzigartiges geschaffen: hier ist es der Behandler, der während er die manuelle Technik ausführt die Gewebe, Organe und Strukturen visualisiert, die er gerade bearbeitet.

Die Bildsprache im Creative Healing

Wer eine Vorstellung dessen in seinem Kopf hat, was er behandelt, kann ein weitaus „besseres“ Ergebnis erzielen – Davon ist Joseph B. Stephenson überzeugt.

Da er Heiler und kein Mediziner war, betrachtet er den Körper mit anderen Augen als ausschließlich anatomisch – dies mag auf den ersten Blick seltsam anmuten, sind wir doch die anatomischen Zeichnungen und für die Lage der Organe gewohnt. Die moderne Anatomie kennt weder irgendwelche Channels zwischen Organen oder reponiert Organe oder Gewebe.
Immer wieder spannend ist die Analogie zu anderen Behandlungsmethoden und die Stephensons Verwendung verschiedener Zustimungspunkte, die zu Beispiel auch in der TCM und Segmentanatomie Anwendung finden – wobei Stephenson mit Sicherheit ob seiner Herkunft und seinem Wissensstand her davon offensichtlich keine Kenntnis hatte.

 

65% Effizienz wird bei der Stephenson-Technik durch die korrekt ausgeführten Griffe erzielt. Der Rest obliegt den Visualisierungen.

nach Dr. Gowri Motha

 

Was ist „anders“ und gilt als besonders bei Stephenson ?

(Hinweis: Die mit * gekennzeichneten Einheiten sind Teil der Therapeutinnen-Ausbildung.)

  1. Die Bezeichnungen für einzelne Handgriffe sind bereits Wort-Bilder, die ihre Ausführung verdeutlichen:
  • „Raupengriff“ – Cupped Catapillar aus der Lymphatischen Grund-Behandlung*
  • „Springender Frosch“ – Leap Frog (ebenfalls aus der Lymphatischen Grund-Behandlung)*

2. Er bedient sich vielerlei Punkte auf der Vorder- und Rückseite des Körpers, die spezielle Funktionen im Körper haben und die er mithilfe einer Vierteldrehung aktiviert:

  • Fruchtbarkeits-Punkt – Dieser entspricht vom Segment her Th 11*
  • Hunger-Punkt*
  • die Punkte bei nächtlichem Schwitzen – Bedwetting Spots*
  • Ischias-Punkt*
  • etc.

oder er tonisiert die Punkte, indem er die Life Force aktiv dorthin leitet:

  • Appetit-Punkt (bei der Milz-Behandlung)*

3. Stephenson arbeitet mit der Vorstellung von Verbindungskanälen („tubes“) zwischen Organen:

  • Herz-Kanal – Heart tube*
  • Leber-Kanal – Liver tube*

Diese Tubes sind – ebenso wie Lymphe – laut Stephenson nur im lebendigen und durch den Herz-Motor angetriebenen Körper zu finden.

Einzigartig ist auch seine Vorstellung für die Funktion der Schilddrüse. Diese produziere ein Öl, das das Herz nährt. Damit dieses auch den Herzmotor ölen könne, brauche es neben der Aktivierung über das Brustbein eine Öffnung des 1. Herzpunktes im Uhrzeigersinn.

Er arbeitet mit Bildern, die die „Aufhängung“ des Menschen verdeutlichen:

  • Behandlung bei Sichelfüßen
  • Mitbehandlung bei Parkinson

oder behandelt solche Strukturen mittels des 4. Prinzips und somit einer Reponierung:

  • Behandlung der Blasenbändchen bei Blasensenkung*
  • Behandlung der Gebärmutter*
  • Hämorrhoidal-Behandlung*

Die Arbeit mit Analogien aus der (damaligen) Lebeumwelt helfen dem Behandler die Struktur, an der er arbeitet, besser zu verstehen:

  • Entlastung der geraden Rückenmuskulatur *, die sich Stephenson als überdrehtes Tau vorstellt, dessen Fasern er durch tellerartiges Arbeiten hinter den Sitzbeinhöckern wieder entspannt
  • Achilles-Sehnen-Behandlung. Hierbei visualisiert Joseph B. Stephenson das Sehnenband wie das Lederband eines Barbiers (an dem dieser sein Rasiermesser schärft).

Weiterführende Literatur:

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