Hormonspeicheltest

Vor die Therapie haben die Götter die Diagnostik gestellt – Insbesondere, wenn es um das sensible Gefüge der Hormone zu- und miteinander geht und wir zusätzlich durch hormonähnlich wirksame Umweltgifte – hierzu gibt es Hormonspeicheltests. In den USA ist diese Art der Diagnostik weit verbreitet, in Deutschland werden Hormonspeicheltests vor allem von Naturheilkundlern zu Rate gezogen.

Im Speichel können folgende Hormone nachgewiesen werden:

  • Hormone der Östrogen-Gruppe: Estradiol, Estriol
  • Progesteron
  • Testosteron
  • DHEA
  • Melatonin
  • Cortisol

Die Steroidhormone sind im Blut fast gänzlich an ein Bindungsprotein gebunden, circa 5% liegen allerdings in freier und biologisch relevanter Form vor. Dieser freie Hormonanteil an der Gesamtmenge dient der Grundlage für den Hormonspeicheltest. Er spiegelt die momentane Hormonaktivität wider – im Gegensatz dazu dient die Serumkonzentration der Interpretation des Reservepools (aus dem sich die freien Hormone generieren). Der Speicheltest ist also eine Momentaufnahme der tatsächlich verfügbaren Hormonkonzentration.

Speicheldiagnostik

Zur Durchführung eines Hormonspeicheltests sollte generell folgendes beachtet werden:

  • der Hormonspeicheltest sollte nüchtern durchgeführt werden / oder eine Nahrungskarenz von 3 Stunden sollte eingehalten werden (3 Stunden vorher kein Fleisch, vegetarische Kost kann bis 1 Stunde vor Entnahme gegessen werden)
  • Es sollten ausschließlich die vom Labor gelieferten Entnahmeröhrchen genutzt werden.
  • Eine halbe Stunde vor der Speichelentnahme sollte nicht mehr geraucht werden.
  • Dem Speichel darf kein Blut beigemengt sein – daher auf vorheriges Zähneputzen verzichten und auch den Speichel nur passiv sammeln (indem man an eine schöne reife Zitrone denkt und er von alleine zu fließen beginnt). Jeglicher Druck auf die Zähne sollte vermieden werden.
  • Vor der Herstellung der Probe den Mund ausspülen und 5 Minuten warten.
  • Mit dem Trinkhalm, der mitgeliefert wird, das Speichelröhrchen mindestens 1/4 füllen bzw. bis zur Hälfte.
  • Anschließend direkt verschließen und ordungsgemäß inkl. dem Entnahmezeitpunkt beschriften.

 

Bei der Speicheldiagnostik für Cortisol spielt der Entnahmezeitpunkt eine Rolle, da Cortisol ein typisches Ausschüttungsmuster hat. Es wird in der zweiten Nachthälfte gebildet, um für die Aktivität am Tage verfügbar zu sein. Demzufolge ist der Cortisol-Wert morgens höher und abends niedriger.

Die Probeentnahme erfolgt 1 Stunde nach der normalen Aufwachszeit und eine halbe Stunde später. Für den Abendwert werden ab 21.00 Uhr 3 Proben im jeweils 30-minütigen Abstand entnommen.

Für die Ratio von Progesteron zu Estradiol spielt bei ovulierenden Frauen der Zyklustag eine Rolle: daher sollten diese Werte zwischen dem 20.-22. Zyklustag (bzw. dem 5. letzten Zyklustag vor Einsetzen der Blutung) entnommen werden.

Hierfür werden (je nach Labor) 3-5 Proben entnommen, auch diese im halbstündigen Abstand.

 

Ausführende Labore für den Hormonspeicheltest

Diese Liste ist in alphabetischer Reihenfolge und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Censa
  • Dr. Hauss
  • Hormony

Therapiemöglichkeiten bei hormoneller Dysbalance

Ist durch den Hormonspeicheltest die Diagnostik der Bedarf an Hormon ermittelt, gibt es individuell folgende Therapiemöglichkeiten:

1) Ausgleichend und balancierend arbeiten

Hilfe aus dem Pflanzenreich in verschiedener Zubereitungsart (phytotherapeutisch, spagyrisch, als Gemmotherapeutikum) und Unterstützung mit dem Hormonschema aus der Therapeutischen Frauen-Massage. Hierbei wird der Körper in seiner Rhythmik entlang des Zyklus unterstützt.

Bei der TFM werden – je nach Befund – folgende Hormondrüsen behandelt:

  • Nebennieren
  • Schilddrüse
  • Gonaden
  • Pankreas

immer basierend auf den Grund-Behandlungen, um den Lymphfluss der Gewebe anzuregen und unter Behandlung der Leber.

2) Stimulieren

Hierbei gilt es, dem Körper über spezielle potenzierte Zubereitungen in D-Potenzen (z.B. HSC-Globuli der Marktapotheke Greiff) oder Organpräparate (z.B. von Wala) einen wirksamen Impuls zu geben, damit er seine Hormonachsen wieder selbst neu einspielt.

3) Substituieren

Substitution bedeutet: das Hormon im Mangel ersetzen. Allerdings ist dies immer die Ultima Ratio, die wir dem Körper zumuten sollten. Da das Hormonsystem sehr sensibel auf Eingriffe von außen reagiert und jede Gabe eines speziellen Hormons folglich auch eine Auswirkung auf die anderen Hormone hat, sollte die Hormontherapie so niedrig dosiert wie möglich und nur so lange als nötig verabreicht werden und sich immer an den physiologischen Hormonspiegeln orientieren!

 

Bei allen Maßnahmen, die wir therapeutisch ergreifen, sollte stets der Hilfesuchende mit seinem Befinden im Vordergrund stehen – und erst als zweites die Zahl(en) im Befund des Hormonspeicheltests!

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